5 Tipps zur Integration von Streaming Services in die Bewegtbildstrategie
Die Medienlandschaft befindet sich im Wandel: Laut dem Media Landscape Report von YouGov schauen derzeit noch 62 % der Deutschen wöchentlich mehr als sechs Stunden lineares Fernsehen – ein Wert, der seit Jahren stetig sinkt. Während das lineare Fernsehen insbesondere bei jungen Zielgruppen an Bedeutung verliert, gewinnen Streaming-Dienste zunehmend an Relevanz. Im Jahr 2023 betrug die tägliche Nutzungsdauer von Streaming-Services in der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen bereits 67 Minuten und lag damit erstmals über dem klassischen Fernsehen (Media Activity Guide).
Rasant steigende Nutzerzahlen bei Diensten wie Netflix, dessen werbefinanzierte Modelle maßgeblich zum Wachstum beitragen, treiben diese Entwicklung weiter voran. Mittlerweile entscheiden sich 50 % der Neukunden für den günstigeren Werbetarif, insgesamt sind es Weltweit bereits über 70 Millionen Accounts. Dass die meisten großen SVOD-Services mittlerweile auch werbefinanzierte Modelle anbieten, ist besonders für Werbetreibende spannend, da sie nun innerhalb dieser Umfelder Markenbotschaften platzieren können. Diese Entwicklung zeigt: Der Bewegtbildmarkt ist im Umbruch, und Marketer müssen jetzt prüfen, ob ihre Bewegtbildstrategie noch zeitgemäß ist, um mit den veränderten Mediengewohnheiten Schritt zu halten.
Chancen und Herausforderungen
Streaming-Dienste bieten großes Potenzial Werbebotschaften besonders effektiv zu inszenieren. Eine Studie von Samsung hat beweisen, dass Werbung auf Streaming Services als fünfmal moderner und fünfmal innovativer bewertet werden als Marken, die in Nicht-Streaming-Umgebungen Werbung schalten. Gleichzeitig sorgen kürzere und weniger frequentierte Werbeblöcke für eine aufmerksamkeitsstarke Wahrnehmung der Botschaften, während exklusive Platzierungen (Erstkontakt, Sponsoring von Rubriken) die Markenbindung gezielt verstärken.
Doch so einfach wie es scheint ist es dann auch wieder nicht: Die aktuell noch hohen TKPs machen SVOD Werbeflächen deutlich teurer als klassische TV-Werbung oder andere Online-Video-Plattformen. Hinzu kommen oft größere Mindestbuchungsvolumen und feste, ofmals lange, Laufzeiten, welche die Flexibilität einschränken. Zudem sind die Targeting-Optionen teilweise noch weniger ausgereift, als man es vielleicht vermuten mag und auch die anschließende Auswertung kann schnell kompliziert werden.
Eins ist klar: Streaming-Dienste sind kein einfacher Ersatz für bestehende Kanäle, sondern eine anspruchsvolle Ergänzung, die strategisches Know-how und eine präzise Zielsetzung erfordert.
So integrieren Sie Streaming Dienste erfolgreich in Ihre Bewegtbildstrategie
Die Vorteile der Streaming-Werbung sind vielfältig. Doch wie lassen sich diese Potenziale optimal in bestehende Bewegtbildstrategien integrieren? Hier sind einige Tipps, damit die Investition in Streaming-Plattformen so gut wie möglich funktioniert:
Analyse der Streaming-Affinität Ihrer Zielgruppe: Stellen Sie sicher, dass Ihre Zielgruppe eine hohe Affinität zu Streaming-Diensten hat. Bei geringer Streaming-Affinität könnten die aktuell noch höheren Kosten der Streaming-Services weniger effizient sein als Investitionen in alternative Kanäle.
Präzise Ansprache: Nutzen Sie die besonderen Targeting- und Platzierungsmöglichkeiten der Streaming-Plattformen, um Ihre Werbung gezielt dort zu platzieren, wo klassische TV-Kanäle an Effizienz verlieren.
Wahl der richtigen Botschaft: Nutzen Sie die gesteigerte Aufmerksamkeit und Exklusivität, gezielt für den Einsatz von storylastiger Kommunikation und für Botschaften mit höherem Informationsgehalt, da sich diese auf anderen Plattformen oftmals schwerer entfalten.
Kontrolle der Mehrfachkontakte: Überprüfen Sie die generierten Mehrfachkontakte in Zielgruppen, die Sie möglicherweise schon über andere Kanäle erreichen. Stellen Sie sicher, dass sich Ihre Maßnahmen nicht überschneiden, oder inhaltlich gut aufeinander abgestimmt sind, um eine optimale Verlängerung Ihrer Kommunikation zu erzielen.
Schrittweise Implementierung: Verlegen Sie nicht Ihren gesamten Fokus auf Streaming-Services. Starten Sie mit ersten Tests und überprüfen Sie den Erfolg durch zusätzliche Marktforschung, um ein besseres Verständnis zu bekommen. Entwickeln sie zudem eigene Benchmarks, da die Umfelder nur bedingt mit anderen Bewegtbild Kanälen verglichen werden können.
Fazit: Zeit für eine strategische Überprüfung
Die Medienlandschaft entwickelt sich rasant, und Streaming-Dienste spielen eine zunehmend wichtigere Rolle im Bewegtbildmix. Werbetreibende sollten ihre bestehenden Strategien überprüfen und sicherstellen, dass sie den Wandel des Medienkonsums berücksichtigen. Die Einbindung von Streaming-Diensten kann eine effektive Ergänzung sein, um inkrementelle Reichweiten zu erhöhen und Kernzielgruppen besonders Aufmerksamkeitsstark zu erreichen, beim Einsatz ist aber auch gute Planung & Vorsicht geboten.
MADT Media unterstützt Sie dabei, Ihre Bewegtbildstrategie auf den neuesten Stand zu bringen. Kontaktieren Sie uns für eine unverbindliche Beratung und entdecken Sie, wie Sie Ihre Medienstrategie zukunftssicher gestalten können.